SV Grün-Weiß Rheine 3 – Eintracht Rodde 3 7:1 (2:1)
Als Grün-Weiß schon nach der dritten Minute in Führung ging, schienen alle guten Vorsätze über Bord geworfen zu sein. Die Hausherren hatten ohnehin vom Anstoß an enormen Druck ausgeübt und brachte durch ihre häufigen Seitenwechsel und ihre gute Technik, Unordnung in die Reihen der Gäste. Tatsächlich fing die Dritte sich aber nach dem Gegentreffer schnell und konnte in der 12. Minute, durch Yann-Frederick Evers von einem eklatanten Torwartfehler profitieren. Danach nahm das Elend seinen Lauf. Aufgrund eines Kommunikationsfehlers wurde Roddes Torhüter Benjamin Ter Horst, der in seinem ersten Spiel von Beginn an eine lobenswerte Leistung ablieferte, durch Hermann Zgrzendek ersetzt. Letzterer kassierte nach nur wenigen Minuten, wegen einer Notbremse, Rot. Sven Klumps musste reagieren, wechselte den zuvor ausgewechselten Torhüter wieder ein und nahm einen Stürmer vom Platz. Das machte die Partie für Rodde natürlich ungleich schwerer. In der 36. Minute fiel folgerichtig der zweite Treffer für Rheine. Und so blieb es dann auch bis zum Halbzeitpfiff.
Um es kurz zu machen: die zweite Halbzeit war für Rodde 3 einfach zum Vergessen. Die Hausherren nutzten ihre große Überlegenheit eiskalt aus und trafen noch fünfmal.
Was soll man als Dritte jetzt aus diesem Spiel mitnehmen? Nun, wir haben ein Problem. Es ist nicht die Fitness. Alle
Manschaftsteile sind bis zum Schluss viel gelaufen. Es ist nicht die Kadergröße. Im Gegensatz zur vergangenen Saison sind, bis auf winzige Ausnahmen, sowohl Traings- als auch Spielbeteiligung außergewöhnlich hoch. Ist es die Einstellung? Nun, man hat das Gefühl, dass einige nicht ganz davon überzeugt sind, dass Rodde mehr leisten kann, als das im Moment gebotene. Möglicherweise fehlt der Typ Spieler, der alle mitreißt. Jemand, der die Leute wachrüttelt und sie dazu bringt wirklich mal 100% zu bringen, oder sogar mehr. Oft scheint es so, als wenn jeder Einzelne mit sich selbst beschäftigt wäre; sei es vor dem Spiel oder auch auf dem Platz. Aber selbst das ist vermutlich nicht unbedingt elementar. Das größte Problem ist wohl der runderneuerte Kader, mit vielen Spielern, die es zum Beispiel nicht gewohnt sind auf großem Feld zu spielen. Diese Erfahrung musste ich vor einigen Jahren selbst machen, als ich bei Rodde anfing. Man weiß nicht wohin, läuft falsch, verliert die Übersicht und seinen Gegenspieler aus den Augen. Nun gut, einiges davon klappt immer noch nicht. Auch nicht bei Spielern, die schon jahrelange Erfahrung haben. Kurz: es fehlen oft taktische Grundlagen. Und um wieder auf das Spiel von Sonntag zurückzukommen; das konnte man gegen GW Rheine ganz gut sehen. Es wurde sich vom Gegenspieler gelöst, um zu dritt auf den Ballführenden zu gehen. Spieler liefen im Rücken davon, oder blieben gänzlich ungedeckt. Es wurde insgesamt zu ballfixiert gespielt und wieder zu wenig miteinander kommuniziert.
Was ich mit dieser mittellangen Textwand sagen will: das sind alles Dinge, die möglicherweise Zeit brauchen. Die Mannschaft befindet sich noch in der Findungsphase. Einige haben ihre Position und die nötige Sicherheit auf dem Platz noch nicht gefunden. Anderen fehlt eventuell das Selbstvertrauen und die Selbstverständlichkeit bei Dingen, die im Training sonst problemlos funktionieren. Da gehört selbst das Kurzpassspiel dazu.
Wir sollten uns trotz der schlechten Ergebnisse jedoch nicht entmutigen lassen. Kommt weiterhin zum Training, freut euch auf die Spiele, auch wenn ihr vielleicht nicht immer zum Einsatz kommt. Und reißt euch für Rodde 3 den Arsch auf!
Am kommenden Sonntag gibt es zu Hause gegen SV Wilmsberg IV den ersten Dreier. Punkt.
Tore: 1:0 Fabio Staats (3.), 1:1 Yann-Frederick Evers (12.), 2:1 Marcel Thalmann (36.), 3:1 Timo Nitschke (58.), 4:1 Daniel Nitschke (62.), 5:1 Daniel Nitschke (75.), 6:1 Jose Vazquez Burgos (80.), 7:1 Florian Löcken (83.)
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte gegen Hermann Zgrzendek (Eintracht Rodde 3)